In meinem Bericht „Urlaub auf dem Bauernhof“ stellte ich den Ablauf in dem damaligen Milchbetrieb dar, sicherlich hat sich heute bei einigen Betrieben zum positiven gewendet, was die Lebensqualität der Tiere an geht.
So ist es gerade hier auf dem Land üblich, die Kühe morgens zu melken und danach auf die Wiese zu treiben, wo sie den Tag über verbringen können, um zum Abend hin wieder im Stall gemolken zu werden. Leider wird auch hier in den wenigsten Betrieben darauf geachtet, ob die Kühe lahmfrei  sind. Mir bot es ein Bild des grauens, als ich beim Spazierengehen eine Kuhherde beoabchtete die vom Bauern auf die Koppel getrieben wurde. Jede Kuh hinkte mehr oder weniger den Weg entlang, ein paar sogar auf drei Beinen, da sie das schmerzende gar nicht mehr benutzen konnten.
Zudem fällt den Hochleistungs-Milchkühen das Laufen ohnehin sehr schwer, da ihre Euter auf eine abnorme Größe gezüchtet worden sind, um mehr Ertrag zu Produzieren.
Doch betrachten wir das Thema „Milch“ mal an sich. Der Körper eines weiblichen Säugetiers produziert Milch um das Junge nach der Geburt damit zu versorgen. Diese Milch ist abgestimmt auf das jeweilige Junge. Nicht nur Inhaltlich sondern auch den speziellen Wachstumsphasen entsprechend.  Auch in der Stillzeit entwickeln Mütter „Gelüste“ auf bestimmtes Essen, welches dass ihr Kind benötigt.
Den Wachstumsphasen entsprechend enthält die Milch immer andere Wachstumsimpulse.
Auch der Stillakt ist eine psychisch wichtige Angelegenheit, die leider zu der Zeit als ich geboren wurde völlig von der Industrie und deren Milchersatzprodukten überschattet wurde. Heute hat ein Umdenken stattgefunden „zurück zum Ursprung“ ist die Devise und Mütter werden wieder von Hebammen angehalten zu Stillen.
Denn es ist nachgewiesen, dass das Stillen enorme Auswirkungen auf die Psyche hat, Stillkinder sind selbstsicherer und besser geerdet.
Zudem ist Muttermilch Hypoalergen, was von der nachgebauten Kunstmilch nicht behauptet werden kann.
Da allerdings das Stillthema so vernachlässigt wurde und oft gar kein Verständnis vorliegt, was Milch bedeutet, so erscheint es mir nicht verwunderlich, dass wenige Menschen diese Thematik auf die Tiere übertragen. Ich sah ein Milchtanklaster mit der Aufschrift „Von glücklichen Kühen – für Ihren Genuss“. Wer sagt, dass die Tiere glücklich sind? Nur weil Kühe auf einer idyllischen, satten Wiese stehen wird als artgerechte Haltung gesehen, aber welche Säugetierart, die im normalerweise im Herdenverband (Herde = gewachsener Familienverband) lebt, betreibt eine strikte Trennung der Jungtiere von den Eltern?
Die Kühe in Milchbetrieben dürfen keine Bindung zu ihren Kälbern aufbauen, diese werden dirket nach der Geburt in kleinen Kontainerhäuschen untergbracht. So haben sie als heranwachsende Jungkälber schwere psychische Defizite und versuchen zum Beispiel bei ihren gleichaltrigen auf der Koppel am Euter zu saugen. Da dies wegen der Infektionsgefahr unterbunden werden muss, bekommen diese Kälber einen Nasenring gestochen an dem sich Stacheln befinden. Saugt das Kalb nun bei einem anderen Kalb wird das Kalb in den Bauch oder ins Euter gepiekst und tritt aus und vertreibt somit das saugende Kalb.
Man möge überlegen wie verzweifelt diese Geschöpfe sind. Sie sehnen sich nach einem Herdenverband mit viel Kontakt zu ihrer Mutter. Stattdessen werden sie mit den anderen „Waisen“-Kälber auf eine Koppel gestellt, dies entspricht einem Kindergarten ohne Erzieher. Sie können nie ein sozialkompetentes Leben erlernen oder führen.
So ist die Milch einer jeden Kuh ihrem Kälbchen bestimmt und hat in unseren Mägen nichts verloren. Sie enthält Wachstumsimpulse, die unserem Körper schaden. Denn ein Er-wachsen-er braucht keine Wachstumshormone mehr, erst recht nicht die eines Kalbes. Was diese Wachstumshormone unter anderem Krebs fördern wurde in der „China-Studie“ eindrucksvoll belegt und im Buch von Rüdiger Dahlke „Peace Food“ behandelt. Somit ist die Muttermilch und der damit verbundene Stillakt eine ganz intime Angelegenheit zwischen Mutter und Kind, seien es Menschen oder Tiere.

Unter diesem Fokus betrachtet sind die jüngsten Nachrichten, dass die Milchbauern ihre Produktionskosten mit 20 Cent pro Liter nicht decken können, vielleicht eine Anregung zum Umdenken. Würden diese besagten Bauer allmählich umrüsten und pflanzlichen Alternativen zur Milch anbauen, wären sie die Vorreiter und Marktführer. Denn ein allgemeines Umdenken hat stattgefunden, dies ist allein daran zu erkennen, dass die Weltmarke Coca Cola von Platz 1 des Firmenrankings von der Naturkostmarke Alnatura verdrängt wurde.
Würden die Bauern umrüsten so wäre dies besser für die Tiere, die Menschen und auch die Umwelt.