Als ich mich kundig machte, wie ich am besten zwei Kornnattern miteinander vergesellschaften könnte, fand ich mehr oder weniger zwei Meinungen. Die Einen, bei denen es Problemlos klappte und die Anderen, die entweder es aus Angst vor Verletzungen nicht versuchten oder schon schlechte Erfahrungen gemacht hatten und demnach ihre Schlange allein hielten.
Ich wollte wissen wie es in der Natur ist, also auch hier ein Blick zum Ursprung werfen, doch in der Literatur ließ sich nur das Thema Farbzucht und Haltung im Terrarium finden.
Für mich wurde das Wort „Schlangengrube“ zum Schlüsselwort der Gruppenhaltung, denn hier sammeln sich die Schlangen freiwillig zusammen um eng aneinander zu liegen und zu ruhen.
Dies beobachte ich auch häufig bei unseren beiden.
Gerade im Bezug auf Reptilien sollte das Thema „artgerechte Haltung“ genau durchleuchtet werden.
Wie in meinem Beitrag über Beobachten und Interpretieren beschrieben entstehen die häufigsten Probleme zwischen Mensch und Tier durch Fehlinterpretation. Da Reptilien wesentlich weniger Unwohlsein ausdrücken, als zum Beispiel ein jaulender Hund führt dies leicht zur Annahme, dass alles in Ordnung sei, oder auch die Größe des Terrariums ausreicht. Aber wie erkenne ich nun ein traurig oder leidendes Reptil?
Oftmals wird dies nur festgestellt wenn sich das psychische Problem irgendwann auf körperlicher manifestiert hat und zur Krankheit führt, welche bei Reptilien rasch zum Tod führen.
Jedoch sind Reptilien sehr medial, versuche hier auf dein Gefühl und deine Intuition zu hören, dein Tier wird dir dabei helfen.
Hier einige Anregungen, was wir bei unseren Schlangen geändert haben.
Als wir Edgar bekamen war die hintere Wand des Terrariums mit grünen Kunstpflanzen dekoriert, was natürlich optisch ein Highlight war, jedoch sagten mir mehrere Reptilien, dass sie dies nicht mögen. Als ich bei meiner späteren Recherche über allerhand Giftstoffe in Plastik stieß, ist dies nicht verwunderlich (hierzu bald mehr). Stattdessen steht nun eine Aloe Vera im Terrarium, diese ist ungiftig und dazu noch sehr robust. Auch alle anderen Materialien im Terrarium sind aus natürlichen Stoffen. Ein Kokosnetz zum durchschlängeln, ein selbstgehäkelter Hängekorb aus alten Baumwoll-Bundeswehrshirts und ein Tongefäß fürs Wasser.
Bei Kornnattern werden meistens Lampen ohne UV empfohlen, da sie diese nicht benötigen. Dass heißt, dass Kornnattern ohne UV-Lampe nicht eingehen. Als wir aus erster Linie aus Stromspargründen nach einer neuen Lampe schauten, entschieden wir uns gegen die Empfehlung für eine UV-Lampe. Denn diese Strahlen sind so wichtig für den Organismus gerade für Tiere, die aus sehr sonnigen Regionen kommen. Unsere Schlangen haben es sehr dankbar angenommen und baden jetzt öfters unter ihrer künstlichen Sonne.
Auch bei diesem Thema hilft es ein Blick zum Ursprung zu werfen und der Griff zu natürlichen Materialien.