Bestärkt von den Fakten die ich über Orcas herausgefunden hatte surfte ich weiter im Internet und stieß auf einen Unterwasserfotografen Jacque de Vos. Seine Passion sind ebenfalls Orcas und so erfuhr ich in seinem Video, dass er in Norwegen mit Orcas taucht und sie fotografiert. Ich sah auch dass er gänzlich ohne Beatmung in Form von Flaschen ins Wasser ging. Das beeindruckte und beruhigte mich, denn ich hatte ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken Gerätetauchen zu lernen. Aber wie stellte er das nun an? Jacques ist Freediver. Ich hatte bisher schon von Apnoetauchen gehört aber Freediven war mir unbekannt. Aber da war es dieses Kribbeln und die Gewissheit genau das lernen zu wollen um ebenfalls mit den schwarzweißen Riesen tauchen zu können. Ich gab den Begriff in Google ein und er spukte mir die Freedive Academy in Groß Gerau aus. Ich war baff, ich hätte nicht erwartet das es so etwas in einer für mich erreichbaren Nähe geben würde. Hier werden Kurse vom Einsteiger bis zum Trainer gegeben und ein wöchentliches Training findet ebenfalls statt. Ich beschloß kurzerhand mir den Einsteigerkurs zum Geburtstag zu schenken und meldete mich an. Auch hier waren die Zeiten in denen das Training statt fand optimal für mich.

Am 17.Februar war es dann soweit. An der Schwimmhalle angekommen wurde ich herzlich begrüßt und zu den anderen Teilnehmern gebeten die ebenfalls am Einsteigerkurs teilnahmen. Mit Blick in die Schwimmhalle stellten sich die Tauchlehrer Werner, Andrej und Danni vor und befragten uns nach unseren Vorkenntnissen und wie wir aufs Freediven gekommen sind.
Ich bekam Herzklopfen und beschloß mutig meinen Traum auszusprechen. Andrej schaute mich verblüfft an und als ich geendet hatte, berichtete er dass er Jaques de Vos persönlich kennt, er war sein Freedive Instruktor. Jetzt schaute ich ebenso verblüfft und war froh den Mut aufgebracht zu haben es auszusprechen.

„Wenn wir dem Ruf unserer Seele folgen, dann setzen wir das Prinzip in Gang was C.G. Jung „Synchronizität“ genannt hat. Es ist ein glückliches Zusammentreffen von Ereignissen“

Nach dem Umziehen erhielten wir Instruktionen und Übungen für unseren Atem bevor es ins Wasser ging. Im Wasser übten wir uns zu erst im statischen „tauchen“. Hier legt man sich so entspannt wie es nur geht kopfüber ins Wasser. Vorher natürlich #onesinglebreath gut die Lungen füllen. Danni wiegte mich im Wasser und ich hätte endlos in diesem Zustand verbringen können. Herrlich…tief in mir drin hörte ich die Gesänge der Orcas.

Bevor es zum dynamischen Tauchen ging stand noch ein wichtiges Thema auf dem Programm. Erste Hilfe bei Blackout. Für mich als Hochsensible Person eine durchaus herausfordernde Situation. Ich habe ein Problem damit über die unsichtbaren Grenzen meines Gegenübers zu gehen, gerade wenn ich die Person nicht kenne. Ich merkte das ich mein Unwohlsein mit verstärktem Lachen überspielte, hieraus hätte man schließen können, dass ich mit wenig Ernst bei der Sache bin, was nicht der Fall war. Gerade in Schockmomenten kann ich gut reagieren, was ich bei kranken Pferden und deren aufgelösten Besitzern oftmals unter beweis stellte. Ich nahm die wichtigen Informationen mit und war froh aus der Situation entlassen entlassen worden zu sein.
Es ging direkt weiter zur „Dynamik“. Hier werden mit langen Flossen (50-60cm) Strecken getaucht. Auch wenn es Anfangs gar nicht so leicht war alles gesagte umzusetzen machte es wahnsinnigen Spaß. Ich spürte mich mit meinem Element wieder vereint.
Auf der Heimfahrt ließ ich meinen Gedanken freien Lauf und erhielt ganz viele Impulse für ein neues Konzept das ich ausarbeiten möchte.
Dieser Kurs hat sich für mich rundum gelohnt.

„Der Weg ist das Ziel!“ Lautet eine Weisheit, die ich bisher nie wirklich gelebt oder richtig verstanden habe.

Doch nach zwei weiteren Trainingseinheiten, tollen Kontakten, vielen Impulsen weiß ich nun genau was
damit gemeint ist. Ich werde mein Ziel nicht aus den Augen lassen, aber ich werde mich dem Weg dahin
öffnen und all die „Geschenke“ am Wegesrand mitnehmen und die wunderschöne Zeit genießen, denn
das macht die Erfahrung einzigartig.

Welche Ziele hast du im Leben? Gehst du auf sie zu oder träumst du noch von ihnen?